Sie ist drinnen. Er ist draußen. Sie möchte zu ihm. Jedoch ... Die Darsteller verkörpern Gegensätze. Beharren im Gewohnten. Aufbrechen. Täglich Neuland betreten. Angst vor dem Ungewissen. Wer und wo bist du heute? Wer und wo bist du morgen? Ich komme. Ich warte. Worauf? Davon handelt dieses Stück. (...) Sie hantiert mit einem großen Bilderrahmen. Der stört, trennt, behindert. Sie möchte zu ihm, reckt sich, versucht es kniend innerhalb des Rahmens. Da sie ihn aber gleichzeitig auch festhalten muss, ist es nicht möglich. Er sitzt fast bewegungslos vor ihr auf der Bühne, schaut nach unten. Sie ist vom Bühnenlicht angestrahlt. Er befindet sich, vom Publikum aus gesehen, im Gegenlicht. (...) SIE: Ich möchte zu dir. ER: So komm doch. SIE: Ich komme. ER: Ich warte. (...) SIE: Ja ich komme. Am besten komme ich sofort. Aber ... ER: Aber? SIE: Aber ... ER: Hör zu. Bitte entscheide dich. Ich kann hier nicht verweilen. Ich muss weiter. SIE: Du musst weiter? Wohin? ER: Das weiß ich nicht so genau, nur dass es immer weiter geht, jeden Tag, jede Stunde. SIE: Aber ... Das ist ja fürchterlich. Warum bleibst du nicht einfach? (...) SIE: Aber das bedeutet doch, dass du selbst jeden Tag woanders bist. Ich meine auch – in dir selbst. ER: Das stimmt. SIE: Schrecklich. Dann bist du jeden Tag ein anderer, weil du ... ER: Das stimmt. SIE: Davor habe ich Angst. Wenn ich nun heute noch zu dir komme, zu wem komme ich dann? Doch nur zu dem, der du heute bist. ER: Das stimmt. SIE: Und morgen? Was ist ... wenn ich ... morgen ... Wer bist du morgen? ...