Warum verzichtete man auf die Ausdrucksmittel der vergangenen Epochen und aller traditionellen Gestaltmöglichkeiten? Warum entstand diese dogmatische und moralisierende Ablehnung der traditionellen Baugeschichte und Architektur? Wieso gibt es nach 120 Jahren moderner Architektur keine Umkehr, keine Rückbesinnung, keine Renaissance? Und warum ließen es Architekten zu, dass ihr Vorratsschrank an Gestalt- und Ausdrucksmöglichkeiten auf so moralisierende Weise leergeräumt wurde?
Die schwindsüchtigen Dame Architektur leidet am Verlust an Wissen und Erfahrung von Jahrtausenden, der Verlust an Schönheit und ansprechenden ästhetischen Lösungen, an menschlichen Proportionen und Werten, an Wurzeln und Geschichte, am architektonischen Fundament, das unsere europäische Kultur bis heute prägt.
Dieses Buch soll als Denkanstoß und Provokation zugleich zu einer kritischen Auseinandersetzung herausfordern, moralische Verkrustungen aufbrechen und zu einem Pluralismus in der Architekturdebatte führen.