Das geheimnisvollste Buch der Welt wird es genannt, das Voynich-Manuskript. Im Büchertresor der Beinecke Bibliothek seltener Bücher liegt die Handschrift unter der Katalognummer MS 408. Unbekannt ist daran alles, Sprache, Bilder, Inhalt, Entstehungszeit und -ort.
Vor 111 Jahren fand Wilfrid Voynich das nach ihm später benannte sehr reichhaltig bebilderte Manuskript. Seltsam nur, dass die Illustrationen bisher nicht zur Aufklärung des Inhalts herangezogen wurden und zudem ein religiös kirchlicher Inhalt verneint wird, als gäbe es im 15/16. Jahrhundert eine nicht von Gott bestimmte Weltsicht. Diese Ausgrenzung verstärkt das Mysterium von der Nichtlesbarkeit des Voynich-Manuskriptes. Im 111. Jubiläumsjahr ist es an der Zeit, die Illustrationen als hochverdichtete Informationsträger zu begreifen und die Bilder zu "lesen", so wie man die Bebilderung in Kirchen lesen kann, wenn man biblische Texte kennt. Unser modernes Wissen ist allerdings in Bezug auf die Bilder im Voynich-Manuskript wenig hilfreich, das haben die bisherigen Entschlüsselungsversuche der Texte hinreichend und eindrucksvoll bewiesen.
Nunmehr kann anhand der Bebilderung nachgewiesen werden, dass das Buch das Werk eines Kabbalisten ist, der in einzigartiger Art und Weise das alte Wissen visualisiert hat.
Wie Gershom Scholem, der Wiederentdecker der Kabbala schrieb, schien der Schlüssel zum Verständnis der Schöpfung der Kabbalisten verloren und man stand ratlos und verlegen vor einer Welt mit Symbolen von besonderer Art.
Ratlos und verlegen wie vor dem Voynich-Manuskript.