Ein Western-Roman um Sam Bass (1851 - 1878)
»60.000 Dollar«, stieß Sam Bass hervor. Bass war ein dunkelhaariger Mann von sechsundzwanzig Jahren, dessen Oberlippe von einem mächtigen Schnurrbart verdeckt wurde. Er war der Anführer des Rudels. Ein blitzendes Lachen zog seinen Mund in die Breite. »Das ist mehr, als wir angenommen haben. Nun, die Union Pacific wird den Verlust verschmerzen. Und wir können das Geld sicher gut gebrauchen.«
Seine Freunde lachten. Doch Henry Underwood wurde schnell wieder ernst und sagte: »Wahrscheinlich reitet bereits ein Aufgebot aus Big Spring auf unserer Fährte. Wir sollten zusehen, dass wir Land gewinnen.«
»Erst teilen wir das Geld«, knurrte Joel Collins, ein blondhaariger Bandit von etwa dreißig Jahren.
»Auf jeden von uns entfallen über 8.500 Dollar«, bemerkte Jack Davis. »Vielleicht sollten wir uns trennen. Henry hat sicher Recht, wenn er annimmt, dass wir verfolgt werden. Ich will nicht die nächsten Jahre in den Steinbrüchen verbringen.«
»Wenn wir merken, dass wir verfolgt werden, können wir uns immer noch trennen«, gab Sam Bass zu verstehen.
Sie teilten das Geld. Dann ritten sie weiter. Sie waren vom Ort des Überfalls aus nach Westen geritten. Hügeliges Terrain umgab sie. Wildnis, soweit das Auge reichte. Hier und dort erhob sich ein Felsen aus dem Boden. Die Vegetation bestand in hüfthohen Büschen und vereinzelten Korkeichen. Es war Mitte September und die Sonne schien heiß. Windböen wirbelten manchmal den Staub auf und trieben ihn vor sich her.