von Pete Hackett
Juli 1934 - eine Expedition zum Grab des Pharaos Ptolemäus ist für die Teilnehmer nur der Auftagt eines dramatischen Abenteuers. Eine abenteuerliche Verfolgungsjagd durch Gräber und Tempel beginnt im Schatten der Pyramiden.
Es war am Ende eines heißen Tages im Juli des Jahres 1934. Die Sonne stand über dem westlichen Horizont und färbte den Himmel glutrot. Rötlicher Schein lag auf den Mauern des Horus-Tempels von Edfu. Vince Allister und Jane Swanton saßen auf den Resten der Mauer, die einst den Tempel umgeben hatte.
»Die Herren des Tempels waren Horus von Edfu«, erklärte Jane, deren Vater die Ausgrabungen hier leitete, »seine Gemahlin Hathor von Dendera sowie deren beider Sohn Harsomtus.«
Sie schaute Vince von der Seite an. Der Sechzehnjährige blickte gelangweilt drein. »Soll ich jetzt beeindruckt sein?«
»Du kennst ja nur James Fenimore Cooper, Mark Twain und Alexandre Dumas. Hast du eigentlich schon einmal etwas anderes als Abenteuerromane gelesen?«
»Mythologie«, stieß er verächtlich hervor. »Märchen. Es gab keine Götter, weder ägyptische, noch griechische noch sonst welche.«
Jane lachte hell auf, dann hob sie die rechte Hand, streckte den Zeigefinger in die Höhe und sprach mit schulmeisterlich erhobener Stimme weiter. »Horus war der Sohn des Totengottes Osiris und dessen Schwester Isis. Horus' Hauptkultort war die Stadt Edfu. Der Name Horus bedeutet >Der Obenbefindliche< oder >Der Ferne<. Horus wurde als Vater des jeweils regierenden Herrschers angesehen.«