Papst Franziskus hat in wenigen Jahren die Pastoralkultur der katholischen Kirche tiefgreifend verändert. Unter dem großen Vorzeichen des Erbarmens soll die Kirche in der Nachfolge des Heilands Heil-Land für die Menschen sein, oder wie der Papst sagt: ein Feldlazarett, um die Wunden der Menschen wie der Menschheit zu heilen. Akzente verlagern sich: von der Sünde zur Wunde, vom Gerichtssaal zum Hospiz, vom Moralisieren zum Heilen, vom Gesetz zum Gesicht, vom Ideologen zum Hirten. Trotz aller Widerstände wirbt der Papst unentwegt für diesen Kurswechsel zu einer Kirche, von der er sagt: "Ich träume von einer Kirche als Mutter und als Hirtin."
Paul M. Zulehner folgt Franziskus bei seinem Versuch, dadurch die Pastoralkultur der Kirche zu kräftigen, indem er an die Wurzeln geht und das Handeln der Kirche am Erbarmen Gottes ausrichtet. Das wird Leben und Wirken der Kirche verändern.