Jeanne, ein Mädchen aus einem archaischen Dorf in den Cevennen, wo kleine Pächter dem steinigen Boden noch ein karges Brot abringen, sucht Arbeit als Zofe in einem aristokratischen Haushalt in Paris; denn ihr junger Verlobter Pierre ist zu arm, um ihr Heim und Herd bieten zu können. Die Geduld der beiden Liebenden wird auf eine harte Probe gestellt. Werden sie sich jemals wiedersehen?
Jeanne kommt in das Paris Ludwigs XV., seiner Mätresse Madame duBarry, der jungen Dauphine Marie-Antoinette – in jene europäische Metropole des Luxus, deren Oberschicht schamlos jene Steuergelder verpraßt, die Bürger und Bauern in den Provinzen abgepreßt werden. Die schöne Zofe sieht sich von Herren und Dienern gleichermaßen hofiert. Sie droht als Spielzeug sinnlicher Ausschweifungen zu zerbrechen: Die ohne Jeannes Wissen raffiniert eingefädelte Begegnung mit dem senil-wollüstigen König, von Lainé mit atmosphärischer Dichte heraufbeschworen, bringt eine unerwartete Wendung. Ereignisse, die Jeanne fortreißen, geben dem Buch die Dimensionen des klassischen Dramas. Während sich Pierre, verzweifelt vor Liebeskummer, auf den Weg in die große Stadt macht, seine Geliebte zu suchen, durchlebt die bedrängte Jeanne die Leiden einer allzu attraktiven jungen Frau. Trotz aller Versuchungen schlägt sie jedoch aus ihrer Schönheit kein Kapital, um ihren sozialen Rang zu verbessern.