Jungen wünschten sich früher, Lokomotivführer, Flug- oder Schiffskapitän zu werden. Bald aber ernüchtert, wägten sie ihre Fähigkeiten mit realen Chancen ab. Anders der junge Mann in diesem Buch, den seine Eltern NEMO genannt, um keinen Namenstag feiern zu müssen. Ein Prinzip, Grundlage ihrer Erziehung, vorgelebt: Sparsamkeit, die höchste aller Tugenden.
Nemo verschlang, kaum Lesen gelernt, die Bibel. Bücher von Großen in der Geschichte. Unbewusst nach anderem gesucht als sparen. In ihm den Wunsch geweckt, ein Jemand, kein Niemand zu sein. Einer, der die Menschen beeindruckt wie Alexander der Große, Friedrich II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, und zum Schluss noch wie ein Prophet die Menschen auffordert, ihren Nächsten zu lieben.
Visionen solcher Art enden, wie erwartet, als marginale Wirklichkeit. Nemo, ein Mann wie jeder andere, gescheitert zum Schluss oder gerettet? Entscheiden mögen es die Leser:innen.