Gedanken und Erinnerungen ist der Titel der vom deutschen Reichsgründer Otto von Bismarck nach seiner Entlassung aus dem Amt des Reichskanzlers im Jahr 1890 verfassten Autobiografie. Das dreibändige Werk entstand unter Mitwirkung seines langjährigen Mitarbeiters Lothar Bucher. Die ersten beiden Bände wurden noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht und erwiesen sich als Bestseller. Einerseits ist das Werk - wie die meisten Selbstdarstellungen von Politikern - als historische Quelle nur bedingt geeignet, da der entsprechend verbitterte Reichsgründer es nach seiner Entlassung als Rechtfertigungsschrift seines politischen Lebens und Wirkens verfasste. Bismarck attackiert darin recht schonungslos seine politischen und persönlichen Gegner, darunter auch den Deutschen Kaiser Wilhelm II., dessen persönliches Bestreben es nach seiner Thronbesteigung gewesen war, den dominanten Reichskanzler loszuwerden. Andererseits erschließt es in klarer und mitunter ironischer Prosa die Selbstdeutung eines der bedeutendsten Staatsmänner des 19. Jahrhunderts.
Otto von Bismarck (1815-1898) war ein deutscher Politiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 - mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 - war er Ministerpräsident von Preußen, von 1867 bis 1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes sowie von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, dessen Gründung er maßgeblich vorangetrieben hatte.
Inhaltsverzeichnis:
Erste Gedichte
Gedichte eines Lebendigen