Ivan und Michail

Oliver Mayfield

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Beschreibung zu „Ivan und Michail“

Langsam erhob sich Michail. Alle Knochen taten ihm weh. Das war fast jeden Morgen so. Die Böden auf denen er schlief waren eben nicht Leonids weiches Bett. Selten konnte man in einem Keller eine alte Matratze oder weiche Unterlage finden. Doch wenn, wurde diese Gelegenheit sofort genutzt. Am anderen Morgen musste man jedoch alles wieder so herrichten wie es zuvor war, damit niemand merkte, dass jemand da war. Du musst immer versuchen unauffällig zu bleiben, hämmerte ihm Ivan immer ein. Von ihm bekam er nützlich Ratschläge, wie man auf der Straße überleben konnte. In gewissem Sinne war das Leben auf der Straße wie ein Dschungel. Jeder Tag war ein Kampf ums Überleben für ihn und tausend andere. Am schwersten war es für die Straßenkinder und leicht für Niemanden. Die Passanten, wo Tag ein, Tag aus, an einem vorbei liefen wussten davon nichts. Sie konnten jede Nacht in ihr warmes Zuhause und in einem schönen, weichen Bett schlafen.
Heute war Sonntag, also beschloss Michail seine Oma zu besuchen. Das machte er mindestens an zwei Sonntagen im Monat. Da der Friedhof im Osten lag, war eigentlich ein weiter Fußmarsch angesagt. Heute gab es jedoch zwei gute Gründe nicht zu Fuß zu gehen, sondern die U-Bahn zu nutzen. Es lag Schnee und er besaß etwas Geld. Ewig würde es nicht reichen, aber für die nächsten Wochen war gesorgt. Michail bückte sich und wieder konnte er jeden Knochen einzeln spüren. Griff nach seiner Mütze, welche immer noch auf dem Steinfußboden lag und ihm in der Nacht als Kopfkissen gediente hatte. Draußen war es sicher kalt. Noch ein kurzer Blick zurück. Zu verändern brauchte man nichts. Es war alles so wie er es angetroffen hatte. Draußen war ein Mann damit beschäftigt den Weg vom Schnee frei zu räumen. Es schneite immer noch oder schon wieder! Die ganze Straße, die parkenden Autos, die Dächer der Häuser, alles war von einem weißen Schneemantel eingehüllt. Die Autobesitzer würden nachher einiges zu tun bekommen um ihre Autos vom Schnee zu befreien. Michail konnte seinen Hauch sehen, während er die Straße überquert. Nur wenige Autos und Fußgänger begegneten ihm auf dem Weg zur nächsten U-Bahn Station. In der Station war ebenfalls nicht so viel los wie an normalen Werktagen. Er lief zuerst zu den Toiletten um sich zu rasieren und frisch zu machen. Nur wenige Menschen standen am Gleis. Er gesellte sich nun ebenfalls zu den wenigen, um auf die nächste Bahn zu warten. Was wohl Ivan gerade machte?

Verlag:

Books on Demand

Veröffentlicht:

2023

Druckseiten:

ca. 177

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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