Medschnun und Leila ist ein morgenländischer Liebesroman über die unglückliche Liebe zweier Araber, deren Stämme verfeindet sind, nach Nizami. Dschami deutet die Geschichte jedoch eindeutig als Allegorie der Liebe der Seele zu Gott. Medschnun Laila (Der von Laila Besessene) ist die Bezeichnung für die männliche Hauptperson (Keis) in dieser klassischen, orientalischen Liebesgeschichte arabischen Ursprungs. Keis geht an seiner unglücklichen Liebe zu Laila zugrunde. Lailas Eltern sind gegen ihre Liebe und Heirat. Sie versuchen mit allen erdenklichen Mitteln, die beiden voneinander zu trennen und verheiraten Laila mit einem gewissen Ward bin Mohammed al- ʿUqaili. Keis verkraftet das nicht. Er ist von Laila besessen ("Medschnun Laila"), verliert den Verstand und lebt fortan halbnackt unter wilden Tieren. Sein Vater nimmt ihn mit auf eine Pilgerfahrt nach Mekka, doch seine Verwirrung steigert sich. In lichten Momenten verfasst er Verse über seine verlorene Liebe. Bis zu seinem Tod trifft er Laila nur noch ein einziges Mal.
Der Bluesgitarrist Eric Clapton griff Themen aus dieser Liebesgeschichte in seinem Song Layla auf. Layla war einer der meistgespielten Rocksongs der 1970er Jahre.
Nur ad-Din Abdur Rahman Dschami (1414-1492) war ein persischer Mystiker und Dichter. Er gehörte der Naqschbandi-Tariqa an, die zu jener Zeit im Gebiet des heutigen Afghanistan und Zentralasien eine politisch und kulturell wichtige Rolle spielte, und gilt als der letzte klassische Dichter des klassischen Persien. Dschamis bescheidenes Grab in Herat wird bis heute von gläubigen Muslimen aus aller Welt besucht.