Frevel (Ungekürzte Lesung)

Eine interessante Reise ins Jahr 1800. Hauptpersonen sind der Physicus Chirurgicus Theophil Pontus, seine Tochter Manon und der Zeitungsjournalist Johann. Die Medizin steckte noch in den Kinderschuhen, erste Sektionen werden zu Forschungszwecken an Leichen vorgenommen. Pontius, ganz in des Rolle des zerstreuten Professors, hat es schwer an ausreichend „Material“ zu gelangen. Ihm zur Seite steht seine jüngere Tocher, die den Vater bei den Leichenschauen unterstützt und sich sehr für Medizin und Anatomie interessiert. Für die damalige Zeit ein absolutes Novum, die Rollen der Frauen der „besseren Gesellschaft“ waren stark beschränkt ; Kinder gebären, sich für wohltätige Zwecke zu engagieren und sich um das Gesinde zu kümmern. Als Frau vom Fach war es bereichernd zu erfahren, dass Manon sich in der Wissenschaft der Medizin schon große Kenntnisse angeeignet hatte und sich, ausgestattet mit Wissensdurst und Intelligenz, über alle Konventionen hinwegsetzte. Frauen wie sie waren die Wegbereiterinnen, die im Laufe der Zeit ermöglichten, dass auch Geschlechtsgenossinnen Berufe erlernen oder studieren durften. Gespickt war diese Zeitreise mit einigen ungeklärten Mordfällen. Aufgeklärt wurden diese von Manon und dem sympathischen Johannes….obwohl ihnen viele Steine in den Weg gelegt wurden. Sehr unrühmlich war die Art und Weise mit der Juden schon damals drangsaliert wurden. Alle Zutaten dieses Romans versprechen einen interessanten und spannenden Hörgenuss. MMS