"Leben um jeden Preis" von Nicole Weber ist der Appell zu einer Blickrichtungsänderung.
Eine Welt in der das Sterben und der Tod als menschliche Schwäche akzeptiert werden und nicht die oberste Prämisse darin besteht nach allmächtigen Lösungen zu suchen um den Tod zu umgehen.
Diese Welt dient dem Schutz der Grundrechte der Menschheit.
Diese Welt ermöglicht unserer älteren Gesellschaft ein "Weiterleben" in Würde, mit Freude mit Liebe, mit Nähe, mit Achtung und mit Respekt.
Diese Welt ermöglicht ein würdevolles, friedvolles, panikfreies Sterben im Beisein seiner Liebsten.
Diese Welt vergewaltigt den Tod nicht.
Diese Welt geht mit Bedacht mit jedem Leben um.
Wann wollen wir anfangen, diese Welt zu leben, um wirklich wieder "weiterzuleben"
Nun aufgrund der aktuellen weltweiten Pandemiesituation und dem großen Unrecht durch das
vorherrschende Besuchsverbot bzw. durch die sehr eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten, welches
unseren zu schützenden Betagten, unseren geliebten Familienangehörigen und unseren Freunden in
den medizinischen Institutionen zugemutet wurde und wird, hat Nicole Weber sich dazu entschlossen, aufgrund ihrer
beruflichen Sicht ein Buch zu schreiben, in der Hoffnung damit etwas zu bewirken. Es ist ein
Appell zu einer Blickrichtungsänderung im Kontext der Pandemie, die ja die Diskussion und auch viele
Sichtweisen derzeit beeinflusst.
Auf das Wesentliche beschränkt eröffnet sie einen Einblick in mögliche Ansichten derer, die derzeit
ständig in den Medien abstrakt als "Pflegepersonal" pauschalisiert werden.
Doch es ist kein "Pflegebuch", sondern es geht um die Betrachtung von Forschung und Leben, um
Werte, um die Be-Wert-ung von alten Menschen und von Kranken und den Umgang mit eigentlich
nicht überlebensfähigen Menschen. Tenor: Lasst doch die Leute lieber an Corona sterben, bevor sie
völlig einsam und verzweifelt allein im Altenheim oder auf der Intensivstation sterben.
Inhaltlich beschäftigt sie sich zum einen mit der Sterbethematik, mit dem Tod und mit den
Möglichkeiten einer würdevollen Sterbebegleitung. Sie nimmt Bezug auf die Reanimationspflicht in
unserer Gesellschaft und die Komplikationen, die sich daraus ergeben, sowohl für die Betroffenen als
auch für die Gesellschaft. Mit einfachen und verständlichen Worten nimmt sie Bezug auf
Forschungsideen im Rahmen der Kryokonservierung, der Genschere und des Klonens.
Ihrer Meinung nach ist unserer Gesellschaft unfähig, mit dem Tod umzugehen, was nun in einer
Pandemie zu weltweitem Chaos führt. Es geht um die Lebenserwartungen in Europa und der Welt
und damit um den Tod. Nicole Weber schreibt: "Nur, wir wollen den Tod nicht. Die Coronapandemie hat den
Tod nun in ein öffentliches Licht gerückt. Bühne frei! Endlich bin ich in aller Munde. Er steht auf der
Live-Bühne. In sämtlichen Medien ist er das Dauerthema."
Aufgrund ihrer Berufserfahrung in verschiedenen Fachgebieten beschreibt sie allgemeine
Pflegesituationen in den Kliniken und Heimen. Sie erläutert die Vorschriften, die
Dokumentationspflicht und den Sinn dahinter, aber auch den ureigensten Sinn des Pflegeberufes. Sie bringt Vorschläge zur Verbesserung der Situation und zur besseren Versorgung von Kranken und
Alten. Nicole Weber plädiert für Menschlichkeit und Würde.