Über Jahrzehnte jagt der jüdische Kunsthändler Georg Weisz den Habseligkeiten nach, die seiner Familie vor dem Abtransport ins KZ geraubt wurden. Besessen von dem Wunsch, das grauenvolle Geschehen seiner Kindheit ungeschehen zu machen, baut er in seinem Haus in Jerusalem das Zimmer seines Vaters genau so nach, wie er es aus dem Vorkriegs-Budapest in Erinnerung behalten hat. Der Schreibtisch jedoch fehlt. Es ist ein klotziges, Unglück verheißendes Möbelstück, und seine verschiedenen Besitzer – die New Yorker Schriftstellerin Nadia, der chilenische Student Daniel, die deutsche Holocaustüberlebende Lotte – geraten in einen Strudel von Ereignissen, die sie mit Liebe, Verlust und Tod konfrontieren.
Nicole Krauss nimmt uns mit auf eine vertrackte Zeitreise in verschüttete Welten. Sie alle leuchten mit der Schärfe ihrer Erkenntnis, der Schönheit ihrer Bilder und der Prägnanz ihrer Kunst, die auslotet, was Sprache sagen kann – und wo sie letztlich schweigen muss. «Das große Haus» ist ein mitreißender Roman über die Gräuel und Schönheiten des 20. Jahrhunderts.