Jay und Ben, zwei Schulfreunde, sitzen in einem Hotelzimmer in Washington zusammen. Jay will Präsident Bush ermorden und erklärt Ben, warum: Bush hat den Krieg im Irak losgetreten und Tausende Menschen getötet. «Als die Türme zusammenfielen, wusste ich, dass wir sehr bald irgendwo bomben würden. So machen wir das eben.»
Jay ist, man merkt es bald, geistig «an den Rändern etwas ausgefranst». Seine unfehlbaren Mordwaffen sind z. B. eine ferngesteuerte fliegende Kreissäge von der Größe einer CD, ein auf einem Kugellager laufender riesiger Brocken abgereichertes Uran, der alles niederwalzt, und schließlich Pistolenmunition, die automatisch den erschießt, neben dessen Bild sie lange genug gelegen hat.
Er ist trotz aller Einsicht und aller festen Überzeugung ein Spinner. Aber er hat die richtigen Argumente – die Folterfotos (Krieg ist schlimmer!), Rumsfeld, Wolfowitz, Cheney. Lynne Cheney war im Aufsichtsrat von Lockheed, wo man die tödlichen Waffen baut (der Kriegsschauplatz ist die Müllkippe, auf der Platz geschaffen wird für neue), die Koproduktion USA – Israel von Raketen, die dann auf arabische Städte niedergehen. Den Ausschlag für seinen Entschluss hat ein Vorfall im Irak gegeben. Eine Familie flieht aus dem Kriegsgebiet und wird ‹aus Versehen› beschossen. Die Mutter: «Ich sah, wie die Köpfe meiner beiden kleinen Mädchen abgingen.» Befreier!
Nicht allein der politische Impuls macht diesen Text interessant, sondern das gewagte literarische Verfahren: Einer spinnt und hat die richtigen Argumente. Das ist aufregend, bisweilen komisch und leider zugleich bitter ernst.