"Max Havelaar" hat eine komplizierte Rahmenstruktur. Die äußerste Ebene handelt von einem Amsterdamer Kaufmann namens Droogstoppel, der von der Kaffeebörse lebt und genau so dröge ist, wie sein Name verheißt. In das saturierte Leben des philiströsen Droogstoppel dringt ein ehemaliger, jetzt mittelloser Bekannter ein, der um Beihilfe zur Veröffentlichung eines Manuskripts bittet. Dieses Manuskript, das seine eigene Entstehungsgeschichte enthält, bildet den größten und entscheidenden Teil des Buchs; es handelt, weitgehend autobiografisch, von der Karriere des Kolonialbeamten Max Havelaar auf Java in Niederländisch-Indien. Diese endet, als er schwere Verfehlungen seiner Vorgesetzten aufdeckt und letztlich das gesamte Kolonialsystem in Frage stellt.