Erzbischof Conrad Gröbers „Pakt mit dem Teufel“

Die bischöfliche Massenpublizistik für Baden 1929 bis 1941

Michael Süsterhenn

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Beschreibung zu „Erzbischof Conrad Gröbers „Pakt mit dem Teufel““

Der Autor hat in Freiburg und Köln Deutsch und Geschichte studiert. Bei dem Text handelt es sich um eine bisher unveröffentlichte, bis auf wenige Korrekturen unveränderte digitalisierte Examensarbeit mit dem Titel „Die Interpretation des Nationalsozialismus in der bischöflichen Massenpublizistik für Baden 1929 bis 1941“ von 1982 bei Prof. Dr. Hans-Günter Zmarzlik, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.In diesem vor vierzig Jahren verfassten Text, der leider auch heute häufig noch aktuell ist, was die christlichen und nicht-christlichen Glaubensgemeinschaften bezüglich der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit, der Unterstützung autoritärer Systeme, der Unterstützung von Kriegen oder der Diskriminierung von Andersgläubigen, Frauen und Minderheiten angeht, wird ein weitgehendes Einverständnis der katholischen Kirche in Baden bis mindestens 1941 mit der nationalsozialistischen Familien-, Sexual-, Wirtschafts-, Sozial-, Außen- und Minderheitenpolitik und der Vernichtung des Kommunismus dargestellt und belegt. Dieses Einverständnis entsprang einer ehrlichen Überzeugung und war keine bloße "Taktik" oder etwa durch staatliche Organe wie das Propagandaministerium erzwungen, wie es z. B. Manfred Hüsgen in seiner Arbeit über "Die Bistumsblätter in Niedersachsen während der nationalsozialistischen Zeit" behauptet. Dies wird deutlich durch die Länge, sachliche Differenziertheit und emotionale Intensität vieler Zitate aus dem St. Konradsblatt und den Hirtenbriefen Erzbischof Conrad Gröbers sowie durch ihre thematische Übereinstimmung mit allgemeinen katholischen Lehren und Äußerungen vor dem 5. März 1933. Die katholische Kirche in Baden und wahrscheinlich auch in ganz Deutschland kann deshalb von ihrer relativen Eigenständigkeit, Machtstärke und ihrem hierarchischen Aufbau her als ein typisches Glied der von Peter Hüttenberger strukturell beschriebenen "NS-Polykratie" betrachtet werden, deren einzelne Machtzentren sich gerade durch die Verbindung von genereller politischer Übereinstimmung, gegenseitiger Machtstärkung und dennoch divergierender Machtinteressen und Kompetenzstreitigkeiten auszeichneten. Die katholische Kirche ist deshalb neben Reichswehr, Großwirtschaft, Deutsche Arbeitsfront, NSDAP/Politische Organisation und dem SS/SD/Gestapo-Komplex in die „NS-Polykratie“ einzuordnen.

Verlag:

via tolino media

Veröffentlicht:

2022

Druckseiten:

ca. 43

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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