Lavapolis ist eine mögliche Insel im Mittelmeer, ein Gegenort. Ihre Bewohner, die Michael Schindhelm in diesem faszinierenden, vielstimmigen, literarischen Gedankenspiel zum Sprechen bringt, sind Gestrandete, Hoffnungsjäger, Enttäuschte und Visionäre. Alle treibt ein latentes oder offensichtliches Unbehagen an der Gegenwart um. Hier berichten sie von ihrem neuen Leben auf der Insel, sich widersprechend, einander zustimmend. In einer anderen Welt wären sie vielleicht Feinde, auf Lavapolis aber sind sie Teil eines Projekts, in dessen Zentrum die Möglichkeit steht, unterschiedlichste Lebensentwürfe zu verwirklichen, die sich dank dieses politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Experiments unaufhörlich erneuern. Michael Schindhelm entwirft mit Lavapolis eine mögliche Zukunft, einen Ausweg aus der scheinbaren Einbahnstraße nach dem Ende aller Utopien und der Diktatur des Wirklichen, und stellt die Frage: Was ist möglich?
"Lavapolis" ist Ausgangspunkt eines großen Projekts, das seine Fortsetzung im realen Leben mit Stationen u.a. im Europäischen Parlament in Straßburg und auf der Biennale in Venedig findet und auf der Website lavapolis.com zu verfolgen ist.