Was ist Wirklichkeit? Was wissen wir über sie? Warum, schließlich, wissen wir überhaupt etwas über die Welt? Existiert sie nicht, da wir sie nur über unsere Sinne wahrnehmen können, allein in unserem Kopf, in unserer Einbildung? Einige sehr abstrakte Fragen, wie es zunächst scheinen mag, die höchstens für philosophische Hinterzimmer oder esoterische Expertenzirkel taugen. Die uns, im Alltag, kaum zu berühren scheinen: denen aber in einer Welt, die von sich behauptet, eine Welt des Wissens zu sein, eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt. Mit diesen Fragen als Ausgangspunkt entführt der Autor seine Leser:innen auf eine vieldimensionale, atemlose Reise: die von der Evolution des Menschen über Religion und Philosophie bis hin zur Wissenschaftsgeschichte der letzten zweieinhalb Jahrtausende führt. Er zeichnet unsere eigene, menschliche Genesis nach: wie wir uns von den allerersten Vorläufern des Menschen bis hin zum heutigen homo sapiens entwickelt haben. Und wie wir im Laufe dieser Evolution begannen, über die Welt nachzudenken. Er beschreibt die geistige Entwicklung des Menschen: die frühen Naturreligionen, in denen wir alles Unverstandene dem Walten von Göttern zueigneten. In der Welt der Antike besucht er die Höhlen Platons genauso wie die staubtrockene Logik eines Aristoteles. Und schließlich das Zeitalter des Christentums und unsere chaotische Neuzeit: in dem sich unser Verständnis der Welt zu dem formte, was wir heute kennen. Am Ende, in einem ausführlichen zweiten Teil des Buches, spürt er dem Werdegang unserer Naturerkenntnis nach: von den griechischen Naturphilosophien über den eigentlichen Beginn der Naturwissenschaften durch Galilei (der die Sprache der Natur in der Mathematik verortete) und Newton bis hin zu den abstrakten und hochgradig kontraintuitiven Realitätskonzepten der heutigen Physik. Auf all diesen vielen, eng miteinander verwobenen Reisen treibt den Autor immer diese eine, grundlegende Frage an: was wissen wir eigentlich – und was glauben wir nur zu wissen?