Eine Welt in den Händen

Roman

Maylis de Kerangal

Gegenwartsliteratur Frankreich

5 Bewertungen
4.4

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Beschreibung zu „Eine Welt in den Händen“

Eine junge Frau, Paula Karst, entschließt sich, ihre Heimatstadt Paris zu verlassen und nach Brüssel umzusiedeln: Dort besucht sie die Akademie für angewandte Kunst und lernt, auch die schwierigsten Aspekte der Wirklichkeit mit der Hand täuschend nachzuahmen. Da solche Fähigkeiten in einer Zeit, die sich mit Surrogaten zufriedengibt, en vogue sind, ist sie ständig mit der termingerechten Erfüllung ihrer Aufträge beschäftigt: Mal ist ihre Kunst in Russland gefragt, mal soll sie in Paris die entsprechend luxuriösen Apartments illuminieren, schließlich bricht sie nach Rom auf, in das Reich der Cinecittà, um an der Illusion von Wirklichkeit zu arbeiten.

Doch die Serienproduktion von geschäftlichen Erwägungen dienenden Nachahmungen ist ihr nicht Herausforderung genug: Deshalb beschließt sie, sich bei den Nachbildungen der berühmten Höhlen von Lascaux (Entstehungszeit: zwischen 17000 und 15000 v. Chr.) in der Dordogne zu engagieren. Die Aufgabe unterscheidet sich zunächst in nichts von den gängigen, den Effekt der Realität erzeugenden Zeichnungen. Während der Arbeit an der millimetergenauen Rekonstruktion der berühmten Wandmalereien drängen sich ihr allerdings unabweisbare Fragen auf: Kann man als Gegenwartsmensch prähistorische Gemälde reproduzieren, müsste man sich dafür nicht in einen Urzeitmenschen verwandeln? Oder ist umgekehrt die Rettung der Zeichnungen durch Vortäuschung das einzige Gegenmittel zum die (Um-)Welt zerstörenden Lebensstil? Ist eine Welt, die jederzeit und überall zuhanden ist, nicht notwendigerweise dem Untergang geweiht? Gibt es überhaupt noch einen eindeutigen Unterschied zwischen Realität und Nachahmung, zwischen harten Fakten und inszenierten Illusionen, zwischen Nachrichten und fabrizierten Meldungen?

Über Maylis de Kerangal

Maylis de Kerangal (Toulon, 1967) ha trabajado en el mundo editorial y es autora, entre otras, de las novelas Je marche sous un ciel de traîne, La Vie voyageuse y Corniche Kennedy y del libro de relatos Ni fleurs ni couronnes. Su novela Nacimiento de un puente, ha sido traducida a ocho idiomas y galardonada con el Premio Médicis y el Premio Franz Hessel.


Verlag:

Suhrkamp Verlag

Veröffentlicht:

2019

Druckseiten:

ca. 181

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


2 Kommentare zu „Eine Welt in den Händen“

Sprachlos bleibe ich vor der geschaffenen Welt, der geschriebenen Illusionen. Bitte lies dieses Buch.

wpfund – 26.02.2023
Das Beste. Ein Buch, aus dem man Musik machen könnte - es wäre dann eine große Sinfonie. Ein Meisterwerk.

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