Einige Jahrzehnte nach Beendigung der Hexenverfolgungen… Auf einem Berg am Rande des Salzburger Tennengebirges, genauer gesagt bei der Gsenghöhe, stehen zwei nette, kleine Häuschen inmitten einer Weide. Ringsum sattes Grün und weiter oben die malerische Waldgrenze. Die Bewohner der beiden Häuser bereiten sich gerade für den kalten Winter vor, als sie eines Tages unerwarteten Besuch bekommen. Leseprobe: ...Hans liegt jetzt sicher schon seit einer Stunde im Bett. Auch wenn der Körper noch so erschöpft ist, will sein Geist irgendwie keine Ruhe finden. Seine Frau Maria hingegen schläft bereits tief und fest. Mittlerweile geht im alles Mögliche durch den Kopf. Er denkt wieder mal ans Kinder bekommen. So ein kleines süßes Mädchen wie Hilde wäre für ihn einfach himmlisch. Ein eigenes Kind zu haben beschäftigt ihn schon sehr, denn seine Frau und er versuchen es seit Jahren, doch irgendwie wurden sie bis heute noch nicht beschenkt. Plötzlich wird er aus seinen Gedanken gerissen. Ihm war so, als hätte er ein Geräusch vor der Zimmertüre wahrgenommen. Atemlos ist sein Blick auf die Türe gerichtet. Nach einigen Sekunden beruhigt er sich und lacht leise über sich selbst. Wenn er durch seine Geschichten schon so überspannt ist, wie wird es da wohl seinem kleinen Hildchen gehen? Da – schon wieder dieses Geräusch! Er will gerade aufstehen und nachsehen, ob ihm vielleicht der Dachs ins Haus gefolgt ist, als er erschrocken realisiert, dass er sich nicht bewegen kann! Seltsam. So etwas ist ihm noch nie passiert! Hans will seine Finger bewegen, dann mit seinen Zehen wackeln, doch nichts rührt sich… Und irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass er beobachtet wird. Hans blickt wieder zur Tür, und da sieht er plötzlich etwas aufblitzen. Stark konzentriert, um trotz der Dunkelheit etwas erkennen zu können, fixiert er den Punkt an der Tür und wartet atemlos ab. „Was ist das? Ist das… ist das ein Auge?!“ Adrenalin durchflutet ihn und im nächsten Moment erlangt er blitzartig wieder die Kontrolle über seinen Körper. Der arme Mann richtet sich leise und vorsichtig im Bett auf, seinen Blick immer noch auf den Türspalt gerichtet...