DIE EINZIGARTIGEN AUFZEICHNUNGEN EINES INNSBRUCKER STUDENTEN, DER 1848 "FÜR GOTT, KAISER UND VATERLAND" INS FELD ZOG und seine einschneidenden Erfahrungen zu Revolution und Krieg festhielt.
Während in Paris, Berlin oder Wien 1848 die Studenten auf die Barrikaden stiegen, zogen über 300 Innsbrucker Studierende "für Gott, Kaiser und Vaterland" ins Feld. Die anfängliche Begeisterung für die Revolution war hier rasch von einer reaktionär-radikalen Gesinnung abgelöst worden.
Matthias Egger stellt die Aufzeichnungen eines Innsbrucker Jusstudenten vor, der als Mitglied der I. akademischen Kompanie ins Feld zog: Joseph Hundegger (1823-1896) begann am 18. März 1848, jenem Tag, an dem die neue Verfassung in Innsbruck kundgemacht wurde, ein Tagebuch zu führen. Vom 24. April bis zum 25. Juni beteiligte sich der junge Student an der Tiroler Landesverteidigung. Während dieser Zeit notierte er seine Erlebnisse in Briefen, die ebenfalls erhalten geblieben sind. Hundegger beschreibt einerseits Bewaffnung und Uniformierung der Schützen und schildert zahlreiche Patrouillengänge sowie Scharmützel mit "Freischärlern", andererseits reflektiert er seine Erfahrungen zu Krieg, Verwundung und Tod. Die edierten und kommentierten Dokumente halten die einschneidende Erfahrung von Revolution und Krieg durch einen unmittelbar Beteiligten fest und betten sie in das historische Umfeld ein.
AUS DEM INHALT:
BIOGRAPHISCHE SKIZZE: Dr. Joseph Hundegger (1823-1896)
- Die Eltern
- Kindheit und Schulzeit
- Studienjahre in Innsbruck
- Das Revolutionsjahr - Ein Exkurs
- Praktikumsjahre
- Am Ziel angelangt - Die Jahre als Advokat in Murau
- Familienzuwachs, Städtereisen und ein Kopfgeld auf Bismarck - die 1860er Jahre
- Rückkehr nach Tirol - Advokat in Meran
- Der Advokat a. D. - die letzten Lebensjahre
- Joseph Hundegger als Exponent des Bürgertums
Zahlreiche Briefe und Tagebucheintragungen aus den Jahren 1848/49