Niedergeschriebene Lebenserinnerungen sind keine Selbstverständlichkeit – schon gar nicht von deutschen Arbeitern und Migranten im 19. Jahrhundert. In dem vorliegenden Band werden erstmals die ungewöhnlichen Lebenserinnerungen von Carl Wippo (1827-1898) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – editorisch aufbereitet, sachkundig kommentiert und in einen historischen Kontext eingebettet durch Matthias Blazek, Journalist und Historiograph.
Carl Wippo war Sattler, Eisenbahnbauarbeiter, später Polsterer und Amerika-Auswanderer – und er war zudem unsterblich verliebt. Seine Migration nach Amerika hätte zur Folge haben müssen, dass die Gedanken an seine Angebetete verblassen. Weit gefehlt! Trotz aller Widrigkeiten bewahrheitete sich bei Wippo die alte Regel: "Man sieht sich immer zweimal im Leben." Aus kleinen Hoffnungsschimmern, langen Reisen und durch die Hilfe von Freunden und Familie entwickelte sich schließlich eine erfüllte Lovestory, die im Königreich Hannover begann und nach zahlreichen Verwicklungen ihr glückliches Ende in Chicago finden konnte.
Mit seinem neuen Buch rund um die anrührende und fesselnde Lebensgeschichte von Carl Wippo spricht Matthias Blazek nicht nur Leser mit Interesse an der Geschichte der Auswanderung nach Nordamerika aus dem Königreich Hannover an; auch Eisenbahnhistoriker, die Nachfahren Ausgewanderter und – nicht zuletzt mit Blick auf die zahlreichen Ortschaften in Niedersachsen, die behandelt werden – auch Heimatkundler werden viele Informationen mit Begeisterung, Faszination und Staunen zur Kenntnis nehmen.
Auch wer an der Eroberung des amerikanischen Westens interessiert ist, findet zahlreiche verblüffende Fakten – wie immer bei Matthias Blazek spannend aufbereitet und anschaulich präsentiert.