Gustav war zeitlebens ein gottesfürchtiger Mann gewesen. Jeden Sonntag zog er seinen besten Anzug an, setzte den alten Filzhut auf und ging zum Gottesdienst. Er hielt die Feiertage ein und sprach niemals ein böses Wort. Aber mit den Jahren war seine Sorge um das Fortbestehen von Glaube und Kirche gewachsen.
Manchmal hatte Gustav den verwegenen Gedanken, dass Christus vielleicht mittlerweile zu alt sein könnte, um mit seiner Botschaft in der Welt Gehör zu finden. Dass jemand Jüngeres kommen müsste, damit Gott und seine Gebote wieder verstanden würden.
Als der Pfarrer ihn überraschend bittet, sich der jungen Ria anzunehmen, nimmt Gustavs Leben ungeahnte eine Wendung.