Martin Werlen, Altabt von Einsiedeln und Propst von St. Gerold, ist ein inspirierender Charismatiker. Er sieht in scheinbaren Problemen und Herausforderungen nicht nur Chaos, sondern Baustellen voller neuer Möglichkeiten. Wo andere auf Panik und Restriktion setzen, setzt er auf Kreativität und zeigt unvermutete Perspektiven. Das eröffnet einen befreienden Blick, nicht nur auf die Kirche, sondern auch auf andere Bereiche des Lebens: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Familie und individuelle Lebenswege.
Wie die Baustelle in der Propstei St. Gerold zeigt, können selbst inmitten scheinbarer Unordnung Leben und Betrieb intensiver sein. Baustellen sind Orte des Lernens und der neuen Perspektiven. Sie entstehen, um Besseres zu schaffen – vorausgesetzt, es gibt klare Diagnosen, Kreativität, Mut, Tatkraft und eine Vision für das Bessere. Und: Was die Kirche angeht – da ist Werlen überzeugt: Kirche ist entweder kreativ – oder sie ist nicht. Sie ist eine Baustelle – heute besonders, aber das ist schon biblisch tief begründet: War nicht Jesus selbst Bauhandwerker? Von seinem Beispiel und Vorbild ausgehend beleuchtet Werlen das Hoffnungspotential, das in Krisen, Umbrüchen und Neuanfängen liegt.
Ein notwendiges, ein spannendes und konstruktives und zudem zutiefst spirituelles Buch, das Mut macht: zum Leben und zum Anpacken.