Krimi ist oft wie Puppentheater für Große: Kasperl fängt Räuber wegen Diebstahl eines Krapfens und alles ist wieder gut. Dieses Buch konzentriert sich fern von üblichen Verwirrspielen um Verdächtige und eheliche Untreue auf die alltäglichen Abgründe des menschlichen Zusammenseins, denen weder Polizei noch Gerichte Einhalt gebieten können.
Eine Karriere bei der Kriminalpolizei hatte sich der Gendarm Beer, leidenschaftlicher Radfahrer und Angler, durch die Eingliederung der Gendarmerie in die Polizei erhofft. Dass er stattdessen im verschlafenen Leopoldstal auf seine Pensionierung warten muss, verdankt er einer Kollegin. Als er erkennt, dass Tempomessen so entspannend sein kann wie Angeln, passiert plötzlich etwas in Leopoldstal: Ein Toter beim Asylheim.
Handlung, Personen und Orte sind frei erfunden. Der Fokus richtet sich auf die Wahrnehmung und Erinnerung des Polizisten Beer, der überzeugt ist, von allen Seiten daran gehindert worden zu sein, es zu etwas zu bringen. Im Abspann zur legendären Ö1 Satiresendung DER WATSCHENMANN hieß es dazu: 'Solchene Sachen lassen sich gar nicht erfinden. Nicht einmal von unserem Etablissement. Wir bitten, dieses NICHT zu verwechseln.' Dem ist nichts hinzuzufügen.