Mit Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit, in der ich sieben Wochen auf etwas verzichte, was mir scheinbar wichtig ist, worauf ich nur schwer verzichten kann. So gesehen, handelt es sich bei der Fastenzeit eher um eine siebenwöchige Umkehr auf Probe. Der Zeitraum ist überschaubar und sieben Wochen sind eine Zeitspanne, die nicht zu kurz und auch nicht zu lang sind, um sich an das neue Leben und eigentlich auch die neue Freiheit zu gewöhnen, frei zu sein von dem, worauf man am Anfang glaubte, nicht verzichten zu können. Sind die sieben Wochen also nur ein psychologischer Trick? Nein. Die sieben Wochen sind ein vorsichtiges Warmwerden mit dem neuen Leben, das man sich sehnlich wünscht. Es ist im Grunde genommen auch eine Reinigung, das Loslassen von Altlasten und so zu Ostern eine fröhliche Erleichterung.