Insgesamt zeigte das Fachkolloquium, dass Gastfreundschaft in allen Religionen und Kulturen eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Zusammenleben spielt. Die durchaus auch kontroversen Diskussionen kreisten um eine religiös begründete (absolute) Gastfreundschaft in Spannung zu (verantwortungsethischen) Regulierungen und Begrenzungen, z. B. von Migrationsbewegungen. Die Verwurzelung in Gott zeigte sich als tiefster Grund der Überwindung von abgrenzenden Identitätsbildungen. Anders als bei einem bunten Nebeneinander (diversity) führt dies aber zum Versuch eines radikalen dialogischen Fremdverstehens, das auch den Wahrheitsanspruch des Anderen anerkennt und dem die je aus den Traditionen der beteiligten Religionen heraus begründete gastfreundliche Auf- und Annahme vorausgeht.