Er lasst die Hand küssen

Marie von Ebner-Eschenbach

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Beschreibung zu „Er lasst die Hand küssen“

Meine Großmutter erkundigte sich nach dem Jungen und hörte, er sei ein Häuslersohn, zwanzig Jahre alt, ziemlich brav, ziemlich fleißig und so still, dass er als Kind für stumm gegolten hatte, für dümmlich galt er noch jetzt. – "Warum?", wollte die Herrin wissen; "warum galt er für dümmlich?" Die befragten Dorfweisen senkten die Köpfe, blinzelten einander verstohlen zu, und mehr als: "So ja eben so", und: "je nun, wie's schon ist", war aus ihnen nicht herauszubringen.
Nun hatte meine Großmutter einen Kammerdiener, eine wahre Perle von einem Menschen. Wenn er mit einem Vornehmen sprach, verklärte sich sein Gesicht dergestalt vor Freude, dass er beinahe leuchtete. Den schickte meine Großmutter anderen Tages zu den Eltern Mischkas mit der Botschaft, ihr Sohn sei vom Feldarbeiter zum Gartenarbeiter avanciert und habe morgen den neuen Dienst anzutreten.

Über Marie von Ebner-Eschenbach

Evelyn Polt-Heinzl geboren 1960, Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie.

Daniela Strigl geboren 1964 in Wien, Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte, Theaterwissenschaft. Essayistin, Literaturkritikerin, Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien. Zuletzt erschienen: "Wahrscheinlich bin ich verrückt … Marlen Haushofer - die Biographie" (2009).

Ulrike Tanzer geboren 1967 in Steyr, Studium der Germanistik und Anglistik. Professorin für Neuere Deutsche Literatur, Universität Salzburg. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Briefedition, Literaturdidaktik. Zuletzt erschienen: "Walter Kappacher - Person und Werk" (Mithg., 2013).


Gelesen von:

Bettina Reifschneider

Verlag:

Audio Media Digital

Veröffentlicht:

2023

Länge:

45 Min.

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

Hörbuch


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