»Ich bin Mario Castelucci, Ihr Sohn. Ich würde Sie gern kennenlernen. Meine Mutter ist tot.« Mario, Abiturient an einem Internat, hat soeben seine gewaltsam zu Tode gekommene Mutter identifiziert und entdeckt auf ihrem Telefon die Adresse seines leiblichen Vaters. Seine Mutter hatte ihren Sohn einem anderen Mann untergeschoben, dessen Namen er trägt und der längst das Weite gesucht hat. Mario lernt seinen Vater kennen und begreift, was er ist: Zufallsprodukt einer instabilen Frau, die sich im Leben zu kurz gekommen glaubt, und eines gut situierten, gescheiten und auch noch ziemlich prominenten Mannes. Mit diesem Hintergrund kommt ein Durchschnittsleben für Mario nicht in Frage, er will das Ungewöhnliche riskieren. Er spricht an einer renommierten Schauspielschule vor und wird angenommen. Glücklich angekommen in seiner neuen Welt, erschaffen von den genialen Geistern der Literatur, meint Mario, sich erden zu müssen. Er verliebt sich in eine Frau, die seiner Mutter auf fatale Weise ähnlich ist ... Margarete Dreßler hat mit »Der Name meines Vaters« einen faszinierenden, lebensklugen und fesselnden Roman von beinahe mythologischer Klarheit verfasst. Tief steigt sie in die Psychologie seiner Charaktere hinab, um innere Zusammenhänge ans Licht zu heben und nichts anderem als den Mechanismen unseres Lebens auf den Grund zu gehen.