So wie du hier vor mir sitzt“, sagte Iridne, „ bist du Ascaborn der Ardese, dem viel Leid widerfahren ist und der an seinem Schicksal keine Schuld trägt. Dies könnte die letzte Entscheidung sein, die du in dieser Freiheit fällen vermagst. Die Entscheidung lautet: Möchtest du tatsächlich mit aller Verantwortung und allen Konsequenzen der sein, der das Gleichgewicht der Welt wieder herstellt, der, der die Grauden und ihre Verbündeten auf das zurückwirft, das ihnen zusteht? Wenn das so ist, kann ich dir die Macht geben, dies mit Sicherheit zu erreichen. Aber triff deine Entscheidung nicht vorschnell und denke gründlich darüber nach. In dem Moment, in dem du diese Bürde auf dich nimmst, wird von deinen folgenden Entscheidungen das Leben und der Tod unzähliger weiterer Wesen betroffen sein. Ihr Leid oder ihre Erlösung davon wird unmittelbar in deinen Händen liegen. Ganz gleich, wie du dich dann entscheidest, durch die Folgen deiner Entscheidung wird es immer Personen geben, die mit gutem Grund dir die Verantwortung für Tod und Leid geben können. Auch du selbst wirst dir die Frage nach der Schuld daran stellen, und du wirst dich vor dir selbst niemals mehr voll entschuldigen können. Du wärst nicht länger Ascaborn, das Opfer zwischen den Gewalten, du selbst wärst eine unerbittliche Gewalt, die auf ihrem Weg auch Opfer zurücklassen wird. Dies ist keine geringe Bürde. Ich bitte dich sehr, denke gut darüber nach. Wenn du diese Bürde nicht tragen kannst, wird dich niemand dazu zwingen und niemand wird dich tadeln. Bitte handele nach deinem eigenen freien Gewissen.“ In einer weit entfernten, vorzeitlichen Welt wird dem jungen Ardesen Ascaborn alles genommen. In jenen dunklen Tagen, in denen der Dreierbund, der Bund der drei Völker, nach der Vorherrschaft der bekannten Welt greift, wird die Heimat des Häuptlingssohns ausgelöscht. In dieser hoffnungslosen Lage trifft Ascaborn unvermutet auf eine weitaus größere und ältere Macht. Er wird ihr Werkzeug, um das Gleichgewicht in der Welt wieder herzustellen. Mit dem übermächtigen Wunsch nach Vergeltung und Gerechtigkeit ergreift er entschlossen diese Gelegenheit und muss sich bald entscheidenden Fragen stellen. Liegt das Böse in dem Wesen seiner Gegner? Wer trägt Schuld und Verantwortung an all dem Leid? Was ist zu tun, um die Abfolge von Gewalt und Vergeltung zu beenden und seiner Welt Gleichgewicht und Frieden wiederzugeben? Ascaborn ergreift das Pendogmion.