Die Charakterstruktur der pädagogischen Fachkraft bestimmt unbewusst ihr Denken und Verhalten sowie die Beziehungsgestaltung zu Heranwachsenden im Praxisfeld. Da die Bausteine unserer Persönlichkeit bereits in den ersten Lebensjahren gelegt werden, ist sie uns aus neuroökonomischen Gründen im Erwachsenenleben nur zu einem geringen Teil bewusst. Daher herrscht auch in der Regel eine große Kluft zwischen der Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Das Konzept der Persönlichkeitsstile und -störungen, das im sozialpädagogischen und Bildungsbereich völlig unbekannt ist, sowie die Schemapädagogik® können die Selbstwahrnehmung der pädagogischen Fachkräfte im Alltag fördern. Ziel ist ein tieferes Verständnis für (unterschwellige) Beziehungsstörungen.
Die vorliegende Studie thematisiert pädagogische Fachkräfte, die im Praxisalltag (a) gegenüber ihren Klienten häufig zu dominant auftreten, (b) übertrieben selbstzentriert agieren, (c) die eigene Geschlechtsidentität in den Vordergrund rücken, (d) dauerhaft emotional ambivalent wirken; außerdem (e) dreht es sich um permanent misstrauische Professionelle.
Ziel ist die Förderung eines psychoanalytischen Verständnisses für die eigene Persönlichkeit, um Beziehungsstörungen, die sich immer wieder wiederholen, letztlich zu verstehen und zu verbessern.
Dieses Buch wird ergänzt durch die Publikation Die pädagogische Fachkraft und Professionalität: Wie mit Hilfe der Schemapädagogik extreme Erziehungsstile identifiziert und überwunden werden können (2) Von der autoritären bis zur überfürsorglichen Beziehungsgestaltung (ISBN 978 3 8382 0560 1).