Zu einer Zeit, als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler sich die Frage stellten, ob sie Koch oder Schreinerin, Kaufmann in einer Bank oder Fotografin werden wollen, entdeckte sie ihr Talent, scheiternde Firmen vor dem Konkurs zu retten. Nach einer steilen Karriere zieht sie sich mit ihrem vaterlosen Sohn auf einen Bauernhof zurück, wo die beiden ungestört sind. Eine seltsame Gemütsveränderung bringt die idyllische Zweisamkeit ins Wanken. Zwanzig Jahre später. Der Sohn, namenloser Protagonist und Erzähler, sucht Rat bei einer Katze, seiner persönlichen Psychologin: Er will sich ein für alle Mal von seiner karrierebesessenen Freundin trennen. Während er den Plan ausführt, beginnt er, sich an Ereignisse aus der Kindheit zu erinnern, die ein Licht auf die seltsame Mutter-Sohn-Beziehung werfen und diese – je länger, je mehr – als bedenklich erscheinen lassen. Der Erstling von Marco Furgler ist kurz, aber intensiv – zugänglich, und doch rätselhaft und äußerst vielschichtig. Nicht zuletzt handelt er von der Einsamkeit, dem Verstandenwerden und dem Verlust einer Liebe, die es im Leben nur ein Mal gibt.