Immer wieder wird die Philosophie totgesagt: Ende der Metaphysik, Ende der Vernunft, Ende der Wahrheit ... Aber diese Rede vom Ende gehört selbst zum Sprachspiel der Philosophen, durch die es sich lebendig hält. Es gibt kein Regelverzeichnis dieses Spiels; denn die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit. Diesem Hinweis Ludwig Wittgensteins folgend, wird die Geschichte des europäischen Philosophierens nicht nacherzählt als Abfolge großer Systeme und Entwürfe, sondern es werden die Probleme erhellt, die seit den griechischen Anfängen bis in die Gegenwart die Entwürfe der Sprachphilosophie und Logik von Parmenides bis Wittgenstein beherrschen.
Sie alle haben eine antinomische Spannung, die immer wieder staunen läßt und zum unaufhörlichen Nachdenken herausfordert. So liefert der philosophische Diskurs denn auch keine endgültigen Antworten, sondern bietet mögliche Lösungsversuche mit stets neuen Verwicklungen. Sie alle wollen die rätselhaften Knoten lösen, die den Menschen fesseln, sobald er philosophisch zu fragen beginnt.
Insofern richtet sich dieses Werk an jeden, der sich zur philosophischen Tätigkeit verführen lassen und am Sprachspiel der Philosophen teilnehmen möchte.