"Gib nicht auf, lass Dir nichts gefallen-kämpfe!" Antigone war mir die Liebste, bevor ich sleber eine tragische Persönlichkeit wurde. "Wo fern sie schmerzlos dieses Frevel Siegs erkämpft", ist eines meiner Liebsten Schlachtrufe. Längere Zeit verbrachte ich in Mailand und Nizza, mit unterschiedlichen Liebhabern und Freundinnen. Am Piccolo Theater in Mailand arbeitete ich unter Giorgio Strehler, als Assistentin in der Ausstattung. Darauf bin ich noch heute recht stolz. Es war ein sehr lehrreiche Zeit.“ Hier endet ihre persönliche Beschreibung
Beginne meine Interview-fragen genauer zu formulieren:
Muss unbedingt bei allen den gleichen Fragerhythmus finden. Also, ich werde in Zukunft so starten:
1. Woher kommst Du, wo bist Du aufgewachsen, was waren wichtige Stationen in Deinem Leben.
2. Welche Liebesbeziehungen hattest Du?
3. Wovon hast Du gelebt?
4. Was macht Deine Person und Deine Charakter aus?
5. Was bedeutet Arbeit für Dich?
6. Was gefällt Dir am Leben?
7. Welche Sorgen und Ängste hast Du?
8. Wovon träumst Du?
9. Warum bist Du ins Gefängnis gekommen?
10. Siehst Du Dein Leben als Niederlage an?
11. Welche Hoffnungen hast Du jetzt?
Ich schreibe weiter, was sie mir noch erzählt hat und woran ich mich so erinnere. Ich habe mir angewöhnt, all die Geschichten meiner Mithäftlinge aufzuschreiben und sie auch gebeten, mir Ihre Geschichten aufzuschreiben, in ihrer Sprache, damit ich Dokumente habe und Berichte. Ich möchte später alle Schicksale erzählen können, von denen ich gehört habe. Mir ist es wichtig, dass Menschen die Geschichten ihres Lebens erzählen können und dafür einen Platz bekommen. Ich denke das ist das Recht eines jeden, daß er nicht vergessen werden kann und, damit ein Zeugnis bleibt. Und eine Erinnerung. Es sind lange Geschichte, ohne Anfang und ohne Ende. Und es wiederholt sich die Geschichte seit Abel, Kain erschlug.