Dieser Doppel-Essay wird unser Denken zu Migranten und Migrantinnen völlig umkrempeln: über die Asylerfahrung von Patras Bwansi, einem der bekanntesten Aktivisten für die Rechte von Flüchtlingen, und über die Paradoxien des Helfens von Lydia Ziemke.
Könnten Sie sich vorstellen, ein Flüchtling zu sein und wie ein Krimineller behandelt zu werden? Nicht wie ein Mensch. Wie würden Sie gerne willkommen geheißen werden? Mit Patras Bwansi können Sie diese Erfahrung nacherleben, das Aufwachsen in Uganda mit Schulschlägen, die ständige bürokratische Überwachung, aber auch den Ausbruch in einen Protest hinein, der menschenfreundliche Rechte fordert. Dass diese nur mit einem politischen und gesellschaftlichen Umdenken kommen werden, zeigt Lydia Ziemke in ihrem Text, der von ihrer künstlerischen Arbeit mit Flüchtlingen inspiriert ist. Wer jetzt schon mehr über Bwansis Aktivismus lesen will, kann auf der Webseite des Verlags mikrotext.de sein Manifest kostenlos als PDF herunterladen.
Bino Byansi Byakuleka, auch bekannt als Patras Bwansi, wurde 1979 in Kabale, Uganda geboren. Er ist Textilkünstler und lebt derzeit in Berlin. Er versteht sich als politischer Aktivist in Vollzeit.
Lydia Ziemke, geboren 1978 in Potsdam, lebt in Berlin. Als freie Regisseurin arbeitete sie bisher etwa für die Schaubühne in Berlin und das Royal Court Theater in London. Ebenso schreibt sie Radiofeatures. 2009 gründete sie die internationale Compagnie suite42 mit Kollegen aus Irland, England und Frankreich.