Heimito von Doderer (1896-1966), zeitlebens ein Außenseiter, ein Mann der «bewußten Debauche» und der subtilen psychologischen Wahrnehmung, ist ein Kronzeuge der österreichischen Selbstfindung. Getrieben von den widerstreitenden Kräften, die auf die Erste Republik einwirkten, vollzog er Mitte der 1930er Jahre eine schmerzliche politische Wende und legte schließlich mit der «Strudlhofstiege» die Fundamente für das «übernationale Nationalbewußtsein Österreichs». Die unvergleichliche Aura Wiens, die er in seinen Romanen bewahrt hat, kennzeichnet das Lebensgefühl des bürgerlichen Großstadtbewohners im 20. Jahrhundert.
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