»Die Frage heißt nun nicht mehr: Warum leide ich, der ich doch meiner Meinung nach schuldlos bin, sondern: Warum leiden viele andere? Warum leiden Menschen überhaupt?« Am Beispiel des Hiob, der durch sein Leiden schließlich zu einer wichtigen Erkenntnis gelangt, diskutiert Luise Rinser in diesem erstmals 1975 erschienenen Essay Fragen nach menschlicher Schuld und nach dem Sinn des Leidens. Denn Leiden ist nicht gleich Not: »Wenn Not die Ursache der Zivilisation ist, so ist Leiden die der geistigen Kultur.« Leiden, Sterben, Auferstehen: Luise Rinser widmet sich hier drei großen und komplexen Themen und verhandelt diese wie gewohnt anschaulich und fundiert.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)