Der englische Gutsbesitzer Walter Lovell schickt seinen Sohn William auf Bildungsreise nach Italien. Der Vater gibt dem Sohn den erfahrenen Mortimer als Reisebegleiter mit auf den Weg. Paris, jene große Welt, stößt den jungen Lovell auf der Durchreise ab. Lovell, der Enthusiast, poetisch gestimmt, zieht der großen Stadt die ländlichen Schatten des englischen Waldes vor. In Paris trifft William Lovell auf den Italiener Rosa. Bald wirkt das Gift der großen Welt auf William. Der junge Engländer, der seine Jugendliebe Amalie Wilmont zu Hause in Bondly zurücklassen musste, bricht dem jungen Mädchen im Herzen die Treue, indem er sich der Comtesse Blainville nähert. Die Comtesse ist ein Werkzeug Rosas. Derweil bedient sich zu Hause der alte Baron Burton mit Erfolg des heimtückischen Jackson als Advokat, um Walter Lovell in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben. William macht die verhängnisvolle Bekanntschaft Balders. Dessen Melancholie wirkt ansteckend auf den dafür anfälligen jungen Lovell und weitet sich im Romanverlauf zur unbezwinglichen Todessehnsucht aus. Letzterer erliegt William schließlich. Zuvor führt Ludwig Tieck den staunenden Leser an den Schätzen Italiens vorbei. Lovell gerät bei "vollem Mond an das Pantheon und ein heiliger Schauer" umfängt ihn...
Ludwig Tieck (1773-1853) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer der Romantik.