Meine Beichte

Das Bekenntnisbuch in den Übersetzungen von H. von Samson-Himmelstjerna und Raphael Löwenfeld

Leo Tolstoi Peter Bürger

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Beschreibung zu „Meine Beichte“

Die Reihe A der Tolstoi-Friedensbibliothek erschließt in chronologischer Folge alle größeren Einzelwerke aus dem religionsphilosophischen, theologischen und gesellschaftskritischen Schriftenkreis Leo N. Tolstois. In diesem ersten Band ediert Ingrid von Heiseler zwei Übersetzungen der 1879-1882 entstandenen "Beichte" (Hermann von Samson-Himmelstjerna 1886, Raphael Löwenfeld 1901).
Beigaben aus der von Pavel Birjukov bearbeiteten Dokumentation "Tolstois Biographie und Memoiren" (1909) erhellen den Hintergrund der "Bekenntnisse": "Ich lebte auf meinem Gute und vertrank, verspielte und verschlemmte, was die Bauern erarbeitet hatten; ich strafte und peinigte sie, benutzte sie zu meinen Ausschweifungen, verkaufte und betrog sie, und für alles das wurde ich gelobt. ... Zu jener Zeit bin ich im Kriege gewesen und habe gemordet und zur selben Zeit begann ich zu schreiben, aus Hoffart und Hochmuth ..."
Peinliche Selbstbezichtigung bildet mitnichten das Zentrum des Werkes. In seinen Tagebuchaufzeichnungen vom April 1881 vermerkt Tolstoi: "Vor zwei Jahren bin ich Christ geworden ... Darüber habe ich ein ganzes Buch geschrieben ... Dieses Buch, so wurde mir gesagt, kann nicht gedruckt werden. Will ich die Liebe einer Dame zu einem Offizier schildern, dann darf ich das; will ich von der Größe Russlands schreiben und Kriege besingen, so darf ich das durchaus ... Dieses Buch hingegen, in dem ich berichte, was ich erlebt und gedacht habe, drucken zu wollen, ist geradezu undenkbar ... Ein erfahrener Redakteur hob abwehrend die Hände: Dafür würden sie meine Zeitschrift verbrennen und mich gleich mit."

Tolstoi-Friedensbibliothek, Reihe A, Band 1 (Signatur TFb_A001)
Herausgegeben von Peter Bürger

Über Leo Tolstoi

Lew Tolstoj wurde am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana bei Tula geboren und starb am 20. November 1910 in Astapowo an einer Lungenentzündung. Tolstoj entstammte einem russischen Adelsgeschlecht. Als er mit neun Jahren Vollwaise wurde, übernahm die Schwester seines Vaters die Vormundschaft. An der Universität Kasan begann er 1844 das Studium orientalischer Sprachen. Nach einem Wechsel zur juristischen Fakultät brach er das Studium 1847 ab, um zu versuchen, die Lage der 350 geerbten Leibeigenen im Stammgut der Familie in Jasnaja Poljana mit Landreformen zu verbessern. Er erlebte von 1851 an in der zaristischen Armee die Kämpfe im Kaukasus und nach Ausbruch des Krimkriegs 1854 den Stellungskrieg in der belagerten Festung Sewastopol. Die Berichte aus diesem Krieg machten ihn als Schriftsteller früh bekannt. Er bereiste aus pädagogischem Interesse westeuropäische Länder und traf dort auf Künstler und Pädagogen. Nach der Rückkehr verstärkte er die reformpädagogischen Bestrebungen und richtete Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein. Seit 1855 lebte er abwechselnd auf dem Gut Jasnaja Poljana, in Moskau, und in Sankt Petersburg. Im Jahre 1862 heiratete er die 18-jährige deutschstämmige Sofja Andrejewna Behrs, mit der er insgesamt 13 Kinder hatte. In den folgenden Jahren seiner Ehe schrieb er die monumentalen Romane Krieg und Frieden sowie Anna Karenina.


Verlag:

Books on Demand

Veröffentlicht:

2023

Druckseiten:

ca. 214

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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