Für wen setzen wir uns als Gesellschaft ein und wie? Mit diesen Fragen beschäftigen sich ehrenamtliche Pat:innen im Rahmen ihrer praktischen Beziehungsarbeit. Sie versuchen, das Leben von geflüchteten Menschen oder Kindern psychisch erkrankter Eltern durch alltägliche Kontakte zu verbessern. Laura Gozzer porträtiert das Engagement einer urbanen Mittelklasse und analysiert aus ethikanthropologischer Perspektive die Motive und Ansprüche, aber auch Zweifel und Unsicherheiten der Ehrenamtlichen. Die ethnografische Studie eröffnet intime Einblicke in Pat:innenschaften und leuchtet aus, was eine Gesellschaft zusammenhält, welche Subjektivitäten soziales Engagement hervorbringt und wo die Grenzen des Für-Andere-Da-Seins liegen.
Die Dissertation wurde ausgezeichnet mit dem Hochschulpreis der Landeshautstadt München und dem Preis der Münchener Universitätsgesellschaft 2022.