"Gönne dir einen Augenblick der Ruhe und du begreifst, wie närrisch du herumgehastet bist." TSCHEN TSCHIN
Liä Dsi gilt neben Laotse als einer der bedeutendsten taoistischen Denker. Im wahren Buch vom quellenden Urgrund bereitet er die heute oft unverständlich anmutende taoistische Denkweise in fantastischen Geschichten und lehrreichen Fabeln einleuchtend und anschaulich auf. Im Taoismus besteht das höchste Glück darin, eins zu werden mit dem ewigen, unsagbaren Tao, einem Urprinzip, das die gesamte Welt und die "zehntausend Dinge" durchfließt.
Das wahre Buch vom quellenden Urgrund zählt neben dem Tao-Te-King zu den Klassikern der taoistischen Literatur. Wie bereits Laotse setzt sich Liä Dsi im 4. Jh. v. Chr. mit dem Leben im Tao auseinander. In lehrreichen und fantastisch-allegorischen Erzählungen und Fabeln bereitet Liä Dsi der taoistischen Lebensweise eine verständliche Basis. Die Erkenntnis vom ewig Seienden und allem innewohnenden Tao, die Lebensführung nach Wu wei - dem oft missverstandenen "Nicht-Handeln" -, das völlige Eingehen des eigenen Ichs in das Tao über das Aufgeben sämtlicher Wünsche und andere aus heutiger Sicht schwer zugängliche taoistische Begriffe werden im Liä Dsi nachvollziehbar dargelegt.