Gewiss haben alle, welche häufig klassische Musik im Radio hören, schon mal ein Musikstück von Johann Valentin Rathgeber gehört, aber dem Namen des Komponisten wenig Beachtung geschenkt. Dabei darf man diesem Komponisten, der von 1682 bis 1750 lebte, also fast zur gleichen Zeit wie Johann Sebastian Bach, der von 1685 bis 1750 im evangelischen Sachsen und Thüringen lebte, als den bedeutendsten Kirchenmusiker des süddeutschen, katholischen, Raumes bezeichnen. Während Bach von der Musikrichtung des Barock beeinflusst war und für nahezu alle Sonntagsgottesdienste „Kantaten“ komponierte, die heute noch gesungen werden, läutete Rathgeber mit seiner Musik das Ende des Barock ein. Johann Valentin Rathgeber schuf sowohl weltliche als auch geistliche Werke. Sein Schwerpunkt lag jedoch auf der geistlichen Vokalmusik. Dabei bevorzugt er eine kurze, einfache und liebliche Musik, die sich durch eine gefällige eingängige Melodik und schlichte Harmonik auszeichnet. Sein Werk umfasst mehrere Hundert Kompositionen, vor allem Messen für katholische Gottesdienste, Hymnen mit Gesängen zum Lob Gottes, solistisch vorgetragene Arien, Litaneien als gesungene Fürbitten, Requien (heilige Messen für Verstorbene), Magnificats (Lobgesänge), Offertorien (Gesänge zur Gabenreichung bei der heiligen Messe) sowie christliche und „weltliche“ Instrumentalkonzerte.
Um den Bekanntheitsgrad von Johann Valentin Rathgeber zu erhöhen, soll ihm im Rahmen des Literaturwettbewerbs der Gruppe „Biografisches“ bei BookRix eine kurze Biographie gewidmet werden.