Frankreich, Mitte des 18. Jahrhunderts. In einer Zeit feudaler Machtherrschaft, des Sittenverfalls und verbissener religiöser Streitigkeiten beschließen der noch wenig bekannte Philosoph Diderot und sein Verleger Le Breton, ein Lexikon des Wissens und damit der geistigen Aufklärung herauszugeben. Doch diese „Große Enzyklopädie“ trifft auf erbitterten Widerstand. Der Polizeipräfekt und seine Spitzel, der Erzbischof von Paris, die Gerichtshöfe und Dunkelmänner aller Couleur bekämpfen das Werk. Während Diderot Mitstreiter um sich schart (d’Alembert, Voltaire, Rousseau), ist er stetiger Bedrohung ausgesetzt. Intrigen werden angezettelt, die Affäre um einen jungen Abbé und ein Attentat auf den König beschwören höchste Gefahren herauf. Es kommt zu Zerwürfnissen unter den Verbündeten und am Ende zum Verrat, der das Werk fast noch scheitern lässt.
In dieser historisch fundierten, spannenden Novelle des schon mit „Die Gespielinnen des Königs“, „Gold und Galeeren“ und „Heiße Ware unterm Lilienbanner“ erfolgreichen Autors und Romanisten prallen die Gegensätze einer ganzen Epoche aufeinander. Nicht nur die genannten Personen, auch der König selbst und seine Mätresse, die berühmte Pompadour, greifen ins Geschehen ein. Adlige unterschiedlicher Couleur, Kirchenmänner, reiche Bürger wie der Verleger Le Breton, aber auch Handwerker, Lakaien, Dirnen, bevölkern ein von Widersprüchen erfülltes aufregendes Geschehen.
Die Auseinandersetzungen um die „Große Französische Enzyklopädie“, von der Literatur bisher wenig beachtet, sind voller Dramatik und fordern den Vergleich mit den religiösen wie weltlichen Konflikten unserer Tage geradezu heraus.