Dieses Buch füllt eine Lücke in der Jahrhundertchronik der Manns. Es gibt viele Darstellungen der komplizierten Vater-Sohn-Beziehung zwischen Thomas Mann und seinem ältesten Sohn Klaus, und auch über die ungleichen Brüder Heinrich und Thomas ist schon oft geschrieben worden. Weitgehend unerforscht blieb bisher die Beziehung zwischen Heinrich Mann und seinem Neffen Klaus – obwohl diese beiden eine große politische Nähe verband. Ein Roman wie Klaus Manns «Mephisto» ist ohne Heinrich Manns «Der Untertan» gar nicht zu denken. In gewisser Hinsicht war Onkel Heinrich für Klaus eine Art geistiger Vater, zeitweilig sogar ein Vaterersatz.
Im Zentrum des Buches steht der weitgehend unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Klaus und Heinrich Mann, der vollständig abgedruckt und von den Herausgebern ausführlich kommentiert und erläutert wird.
Darüber hinaus werden erstmals sämtliche Tagebucheinträge Klaus Manns über seinen Onkel publiziert sowie alle wichtigen Aufsätze, die Neffe und Onkel übereinander geschrieben haben.
Den zweiten Schwerpunkt des Buches bildet ein ausführliches Doppelporträt von Klaus und Heinrich Mann. Inge Jens und Uwe Naumann schildern darin die Rolle der beiden Schriftsteller in den politischen und literarischen Auseinandersetzungen ihrer Zeit. Zugleich wird die verborgene Dreiecksgeschichte Thomas – Heinrich – Klaus Mann zum ersten Mal eingehend dargestellt.