Im ersten Teil dieser Trilogie erzählt ein Kind aus seiner Sicht vom zu spürenden Kriegsende 1945 in seiner Heimat Pommern, von sicherer Evakuierung und von seltsamer Zurückführung in offenen Waggons in ein erlebtes Chaos wiederum zurück über die Oder. Von hoffnungsvoller Zeit in einem katholischen Konvikt in Speyer berichtet es, mit beginnender Kritik an christlichen Glaubensdogmen. Alles wurde jetzt im hohen Alter aufgeschrieben, wobei sich Einiges mit dem realen Horrorfilm in Osteuropa von 2022 verbindet und deshalb auch der Antikriegs-Text auf Seite 682 so wichtig für ein Verständnis des Buches ist.
Der zweite Teil ist dem Lebens-Glück verbunden, das wie wartend am Meeresstrand steht, in einer Frau und einem Mann verborgen, in Drama und Komödie, wobei auch schon mal ein Krug zerbricht. Der dritte Teil ist wie der Blick durch ein Kaleidoskop, vieles spiegelnd, in Gedankengängen einem starken Deutschland in Europa verbunden. Das Buch ist endlich aber auch ein bunter Erzählstrauß teils skurriler Episoden aus einer erlebten, immer noch närrisch- religiösen süddeutschen Welt in fränkischen Regionen, meiner neuen Heimat. Der Untertitel Kalles Welt deutet es an.
Klaus Grunenberg