Von null auf einhundert. Der Protagonist dieses Buches hat nie etwas erfunden oder eine besondere Kompetenz in irgendeinem Handwerk oder eine andere Geistesleistung vorweisen können. Erhard Kobel war ein Autodidakt, der seinesgleichen sucht. Er hatte zwar eine Verwandtschaft, aus deren Reihen sein Neffe hervorging, der in dieser Geschichte eine bedeutende Rolle spielte, aber von einer Dynastie kann sicher nicht die Rede sein. Er bekam einen Stiefsohn, den seine Frau mit in die Ehe brachte, der unter dem dominanten Stiefvater litt und schon in jungen Jahren auf tragische Weise ums Leben kam. Sie waren die
Einzigen, die das Familien-Unternehmen hätten weiterführen können. Aber es kam anders, Lügen, Intrigen und Egoismus triumphierten, wie in vielen Firmen, die nach dem Krieg zu schnell in den Himmel schossen. Ein Blitzschutz-König, das war er in seinem Reich und in der Branche, ein Monarch im Tun und Handeln und er wurde es, wahrlich ohne große eigene Anstrengung und Zutun. Sein Verdienst war es allerdings, immer die richtigen Leute zu finden, die ihn am Ende dorthin brachten, wohin er wollte: an viel, viel Geld. Seine große Stärke im Leben war, ein Gespür für Menschen zu haben, sie für sich einzunehmen und zu gewinnen. Sein Credo war: "Jeden Tag steht ein nützlicher Idiot auf, den du vor deinen Karren zu spannen kannst, du musst ihn nur finden." Sie alle arbeiteten für ihn willig und engagiert, ohne dass er sich selber die Hände - auch im übertragenen Sinne - schmutzig machen musste. Das gelang ihm vortrefflich in der Person eines Intriganten der Sonderklasse, Herrn Bernhard Kurz, der ihm letztlich zum Verhängnis wurde und am Ende sein Lebenswerk zerstörte.
Conrad P. Albrecht, Autor
Klaus Dieter Keller, Autor
im August 2022