Was wäre, wenn ...? Eine Frage, die oft den Menschen anfällt, wenn ihm etwas nicht gelungen ist. Sie kann selbstquälerisch sein und wird deshalb meist vermieden. Ist der Frager stark genug, sich ihr zu stellen und eventuell seelische Qualen zu ertragen, kann sie zu Erkenntnissen führen. Stellt man solche Fragen geschichtlichen Ereignissen, sind die Reaktionen vielfältiger. Was soll's, ist doch vorbei - so die am weitesten verbreitete Reaktion. Aber beim Nachdenken über geschichtliche Unfälle oder Zufälle können sich Gedanken aufdrängen, dass nicht alles genauso und nicht anders hätte passieren müssen! Und daraus folgt: Geschichte ist nicht vorher bestimmt. Was uns heute bewegt, könnte auch in einem anderen Geand daherkommen, einer Form, wie wir sie noch nie bedacht haben. Spätestens jetzt ist anzumerken, dass menschen die Geschichte gestalten, aktiv daran arbeiten und sie formen möchten.
Sind wir blind einem Schicksal, einem Schöpfer, einem Weltenlenker - oder wie man sonst sagen möchte - ausgeliefert? Wir haben unsere Zukunft selbst in der Hand - im Rahmen der Naturgesetze. Ihnen können wir nicht entfliehen, doch sie nutzen. So wie ein Handwerker, zum Beispiel der Schmied, die Hitze und die Kraft seiner Schläge nutzt, ein Werkzeug auf dem Amboss zu formen, können wir die Umwelt gestalten - mit Kraft, Wissen, Erfahrung, Umsicht, mit allen Sinnen und Wissen unserer Existenz. Natürlich ist es bedeutend schwieriger, im Verbund mit anderen menschen die eigene gesellschaftliche Umwelt gestalten zu wollen. Hierzu gehören auch noch viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen menschen, besondere Fähigkeiten zu leiten, zuzuhören, was der Andere will und aushält, Toleranz dem anders Denkenden gegenüber. All das ist erlernbar wir die Handwerkskunst des Schmiedes.
Anregen sollen diese Geschichten zur Geschichte, sich dafür zu interessieren. Hätte es eine andere als die kleindeutsche Lösung fü Deutschland im 19. Jahrhundert geben können? Wären die industrielle Revolution und die Gestaltung der menschlichen Beziehungen untereinander dann anders verlaufen? Gibt es Schuldige, dass es kam wie es kam - und sind sie zu verurteilen?