Vom Stones-Club bis zur Weinbergskirche

Meine Jugend in Dresden 1963 - 1973

Klaus Auerswald

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Beschreibung zu „Vom Stones-Club bis zur Weinbergskirche“

Meine Jugend in Dresden war geprägt von Musik. Und diese war in den 60ern vor allem die Beat-Musik. Schnell fand ich in jenen Jahren Gleichgesinnte, denn diese fantastischen Klänge der neuen und ungewohnten, elektronischen Musik breiteten sich trotz "Eisernes Vorhangs" auch über die ganze DDR aus, wie ein Lauffeuer. Wir waren Stones-Fans. Überall entstanden neue Bands, Combos und Beatgruppen und sie spielten zur Verzweiflung der Behörden die Songs ihrer westlichen Vorbilder, diese oft in bestechender Originalität. In diese Entwicklung passte meine Idee, einen Rolling-Stones-Fan-Club zu gründen, der dann in Dresden-Leutewitz sogar ein zuhause bekam. Mit Genehmigung der Behörden erschlichen und erwarben wir, unter Vorspiegelungen falscher Tatsachen, eine alte Holzhütte, die wir tatkräftig zum Club ausbauen konnten. Die Stasi jedoch fackelte nicht lange, sondern unternahm alles, um dem Beat-Spuk und dem Stones-Club ein Ende zu setzen. Langhaarige wurden einkassiert, die Haare zwangsbeschnitten, Hausdurchsuchungen fanden statt, Spitzel rekrutiert und in unseren Club eingeschleust usw. Doch das Monster "Beat" verstummte nicht wieder. Allerdings recht bald unser Stones-Club. Er wurde geschlossen! Fast zwei Jahre hatten wir durchgehalten.
Inzwischen war ich zur "Fahne" eingezogen worden und betrieb dort meine Beat-Kultur weiter, in Uniform und mit kurzen Haaren. Meine Sympathie galt weiterhin der Beatmusik und nicht der Marschmusik. Also geriet ich schnell in politischen Konflikt zu meinen Vorgesetzten, denn die Beat-Welle hatte eine weitere Dimension entwickelt, eine politische. Die Konfrontation mit der Stasi, schon im zivilen Leben, hatte uns zu Systemkritikern gemacht. Und dies verhehlte ich auch nicht bei der "Fahne". Erst Recht nicht, als der Einmarsch der Warschauer Pakt-Truppen in die CSSR stattfand und wir jeden Tag damit rechnen mussten, ebenfalls dort einmarschieren zu müssen.

Über Klaus Auerswald

Klaus Auerswald wurde 1947 in Dresden geboren. Seit 1973 wohnt er in Leipzig, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Erlernter Beruf Elektromonteur. Das Hochschulstudium in Leipzig und Dresden schloss er 1981 als Dipl.-Ing. für Informationstechnik ab. Literarische Betätigung seit 1982 mit gesellschaftskritischen Themen. In der DDR gab es damit keine Veröffentlichungen. Nach der Wende wurden seine systemkritischen Bücher: „Sonst kommst du nach Schwedt“ und „Die finsteren Jahre der Familie D.“ im „Greifenverlag Rudolstadt“ (2010 und 2011) und im Verlag „Der neue Morgen“ (2012 und 2013) veröffentlicht, in denen er als ehemaliger Militärstrafgefangener und Zeitzeuge der DDR-Unrechtsjustiz autobiografisch berichtet.
Sein neuestes Werk „Die Geheimnisse meines Großvaters“ (2014), ein historischer Roman mit autobiografischen Zügen, stellt er hier nun neu vor und sucht damit einen neuen Verlag.


Verlag:

neobooks

Veröffentlicht:

2014

Druckseiten:

ca. 210

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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