In den letzten Jahren fand eine stetige Privatisierung von Kriegen statt, nicht zuletzt durch den Einsatz von "Söldnerfirmen" wie Blackwater (heute: Academi) in Afghanistan und im Irak. Doch es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Söldner erst mit dem Aufstieg der großen Militärdienstleister nach dem Ende des Kalten Krieges wieder zu einem wichtigen Konfliktakteur wurden. Tatsächlich fanden sie in der Konfrontation der Supermächte mit ihren verdeckten Operationen und Stellvertreterkriegen eine ideale Basis. Während man in Washington glaubte, dass Söldner risikofreie Interventionen in der "Dritten Welt" ermöglichten, brachte ihr Einsatz zugleich eine erhebliche politisch-moralische Hypothek mit sich und bot eine perfekte Angriffsfläche für kommunistische Propaganda.
Weit verbreitete Annahmen zu Geheimdiensten, verdeckten Operationen und dem Management öffentlicher Meinung werden in diesem Buch hinterfragt: Der Einsatz von Söldnern verweist darauf, dass echte Geheimhaltung weitaus weniger wichtig war, als die Möglichkeit für die amtierende US-Administration, zumindest formal die Verantwortung für die inoffiziellen Kriege im Ausland abstreiten zu können.
Klaas Voß erzählt die wenig beachtete Vorgeschichte der aktuellen Rückkehr des Söldnertums und erinnert an die Schlachtfelder halb vergessener Konflikte des Kalten Krieges im Kongo, in Angola, Rhodesien und Nicaragua.